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Amtsschimmel verfügt Investitionsstopp - Groß angekündigtes CO2-Gebäudesanierungsprogramm durch Bundesamt blockiert!

Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie und dem Forum Umwelt & Entwicklung

(Bonn, 25. Januar 2006) Die im Koalitionsvertrag angekündigte massiveAufstockung der Bundesmittel für die energetische Modernisierung des Altbaubestandes wird offenbar vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einer Behörde des Bundeswirtschaftsministeriums bereits im Vorfeld blockiert. Auf jährlich 1,5 Mrd. Euro soll ab Februar das seit 2001 laufende, sehr erfolgreiche CO2-Gebäudesanierungsprogramm erhöht werden und damit 5% des Gebäudebestandes energetisch saniert werden.

Gehandelt wird in der Bundesverwaltung derzeit jedoch völlig anders. Seit Januar verschickt das BAFA Bescheide an zugelassene Energieberater, die im Auftrag von Kunden eine Förderung im Programm Energiesparberatung-Vor-Ort beantragt haben. Mit diesem Programm werden eingehende energietechnische Diagnosen gefördert, in deren Rahmen die Nachweise für das KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramm erstellt werden.  Mit den aktuellen Bescheiden erlaubt die BAFA dem Energieberater zwar Beratungsberichte anzufertigen aber verbietet Ihm seinen Kunden die Maßnahmen für Gebäudesanierungs-Investitionen mitzuteilen.

Durch diese Bescheide blockiert das BAFA Privatinvestitionen für umfassende energetische Gebäudesanierungen, die mit der Energiesparberatung angeschoben werden. Bisher wurden pro CO2-Kredit Investitionen in Sanierungen von rund 55.000 € eingeleitet. Das dem Wirtschaftsministerium unterstellte BAFA konterkariert damit sämtliche Intentionen, den Umwelt- und Wirtschaftseffekt eines bisher schon höchst erfolgreichen Förderprogramms für Handwerk und Mittelstand.

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. und das Forum Umwelt & Entwicklung fordern deshalb den zuständigen Wirtschaftsminister Michael Glos auf, einzuschreiten, damit das CO2-Gebäudesanierungprogramm ein Investitionsmotor wird und der versprochene Arbeitsmarkteffekt eintritt.
 

Hintergrund:

KfW-CO2-Gebäudesanierungs-Programm:

Förderkredite für energetische Sanierungen an Wohngebäuden vor Baujahr 1979. Derzeit 1,81% eff. Zinssatz bei 10 Jahren Zinsbindung. Dies entspricht einer Förderung von knapp 30% verglichen mit banküblichen Bedingungen Zusätzlich ist ein Teilschulderlass von 15% der Kreditsumme möglich.

=> www.kfw-foerderbank.de


BAFA Energiesparberatung Vor-Ort:

Hier werden vom BAFA detaillierte energietechnische Diagnosen von Wohngebäuden gefördert, die durch firmenunabhängige Energieberater erstellt werden. In der Vergangenheit haben modernisierungswillige Bauherren hierüber die notwendigen Nachweise für die KfW-CO2-Kredite erhalten und dann im Schnitt rund 55.000 Euro (Quelle: Bundesbauministerium) für die energetische Modernisierung ihres Objektes investiert. Gelder, die unmittelbar im Handwerk und Mittelstand angekommen sind und deren Umwelteffekt direkt in Kilogramm CO2-Ersparnis gemessen wird.

In den aktuellen Bescheiden warnt das BAFA engagierte Berater mit den eindringlichen Worten: “Bitte beachten Sie unbedingt, dass die Aushändigung und Erörterung des Beratungsberichtes vor einer Bestätigung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle förderschädlich wäre.“ vor der Aushändigung der Beratungsergebnisse an den Kunden.

In der Folge kann der Bauherr seine Beratungsergebnisse und die notwendigen Nachweise für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der KfW nicht entgegennehmen. Er muss seine geplanten Investitionen in Energieeffizienz und Gebäudemodernisierung entweder auf unbestimmte Zeit verschieben oder ohne das KfW-CO2-Programm nur die minimalsten Renovierungsmaßnahmen umsetzen.

=> www.bafa.de


DGS-Infokampagne Altbausanierung:

Die gemeinnützige Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. betreibt eine Informations- und Motivationskampagne in deren Rahmen interessierte Bauherren eine kostenfreie Abschätzung ihrer Zugangsvoraussetzungen für den KfW-CO2-Kredit erhalten können. Im Rahmen dieser Kampagne wurden über 3.000 Bauherren beraten und Empfehlungen für die Einsparung von 2,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich ausgesprochen.

=> www.dgs.de/kfw


Für Rückfragen:

DGS-Präsident Jan-Kai Dobelmann Tel. 0178 / 362 3031