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Pressemitteilung
Forum Umwelt & Entwicklung
Netzwerk Erneuerbare Energien Nord-Süd

Deutsche NGOs: Jetzt ist Zeit zu handeln!

Bonn, 3. Juni 2004: Vertreter deutscher NGOs begrüßten heute die Rede von Bundeskanzler Schröder bei der Bonner Konferenz Renewables 2004 und riefen die Regierungen dazu auf, Erneuerbare Energien weiterhin konkret zu fördern.

Sigrid Jannsen, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie sagte, NGOs teilten den Sinn für die Dringlichkeit, die Schröder der Förderung Erneuerbarer Energien beimisst. "Erneuerbare Energien sind der Schlüssel zu Klimaschutz, nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung und Energie-Sicherheit. Dies ist die Botschaft und es ist gut, dass der Kanzler dies deutlich gemacht hat," sagte Jannsen. Jannsen betonte den starken Beifall, den Schröder bekam als er die Regierungen aufrief von Worten zu Taten zu schreiten. Ihrer Ansicht nach muss dies noch weitergehen als der Internationale Aktionsplan der Konferenz, der nach wie vor deutlich mehr alte Projekte auflistet als wirklich zusätzliche Initiativen. Sie begrüßte Schröders Ankündigung zusätzlicher finanzieller Mittel für Entwicklungsländer, warnte aber vor den in Schröders Rede erwähnten Kohlemodernisierungsprojekten. "Es besteht die Gefahr, dass Kapital in Kohlekraftwerken zu lange gebunden wird" sagte Janssen.

Angelika Zahrnt, Vorsitzende des BUND, kritisierte aufs heftigste die Ankündigung der Weltbank, die zur Zeit sehr geringe finanzielle Förderung von Erneuerbaren Energien jährlich nur um 20% zu steigern. "Die durchschnittliche jährliche Förderung Erneuerbarer Energien durch die Weltbank lag seit 1990 bei 450 Millionen Dollar, 2003 waren es nur 200 Millionen Dollar. Eine jährliche 20%ige Steigerung bedeutet, dass sie die 450 Millionen erst wieder im Jahr 2009 erreichen. Dies ist keine Steigerung sondern ein kaum verschleierter Versuch, die Annahme des Salim-Reportes zu blockieren, der die Weltbank dazu aufruft, die Finanzierung des Abbaus Fossiler Energieträger innerhalb von 5 Jahren vollständig auslaufen zu lassen."

Claudia Warning, Vorstandsmitglied von VENRO betonte das hohe bisher nicht angezapfte Potential für Erneuerbare Energien für Entwicklungsländer. "Wir werden die Vorteile für die 2 Milliarden Energiearmen nur sehen, wenn sie ein aktiver Teil der Entwicklungsprogramme sind. Zu oft schon waren sie mehr Objekte als Subjekte solcher Programme. Die Zivilgesellschaft hat Regierungen deutlich darauf hingewiesen, dass sie sich von zentralisierten fossilen Energiestrategien verabschieden müssen - zugunsten von Energieprogrammen für die Armen. Bisher warten wir immer noch auf aussagekräftige Aktivitäten von Regierungen als Antwort auf unsere Forderungen."

Kontakt:

Jürgen Maier: 0171-383 61 35